Chefredakteur 
Günther Fritz
  

Danke für die Musik

Bericht vom 15.09.2003
 


Musical Highlights - ein erlebnisreiches Konzert

Was die musikalischen Höhepunkte mit den Musicals Hair, Joseph und mit Jesus Christ Superstar unzähligen Menschen nach den Vorstellungen im Balzner Gemeindesaal zu Begeisterungsstürmen hinriss, wurde auszugsweise gestern mit den Musical Highlights erneut dargeboten.

ct.- Zu Beginn der Vorstellung bot sich dem Publikum ein prachtvolles Bild: Die vollständige Live-Band des LMC, ergänzt durch Streicher sowie der gesamte grosse Chor waren auf der Bühne. Nach herzlichen Begrüssungsworten des LMC Präsidenten Hans Nigg an das Publikum, an die Vertreter der Regierung, des Landtages und aus den Gemeinden, betonte er, dass dieses Konzert als eine wiederholende Zusammenfassung der bisher mit grossem Erfolg aufgeführten Musicals zu verstehen sei. 

Vielen Menschen hätten die Aufführungen Freude bereitet, einmal wegen der überragenden Leistungen des Ensembles und nicht zuletzt dank des nimmermüden finanziellen Einsatzes der Sponsoren, mit deren Unterstützung man die Eintrittspreise familienfreundlich gestalten konnte. Weiterhin kündigte Hans Nigg die nächste Produktion der LMC an. Es wird das Musical Evita sein, das vom August bis zum Oktober in deutscher Sprache aufgeführt wird. Dann konnte endlich das mit grosser Spannung erwartete Konzert beginnen, das von Sylvia und Iris Vogt moderiert wurde. Von der ersten Minute an zogen die Darbietungen das Publikum in ihren Bann. Sängerinnen und Sänger sowie die von Josef Heinzle hinreissend geführte Band und eingestreute Tanzszenen machten dieses Konzert zu einem szenisch musikalischen Erlebnis. 

In der Ouvertüre zu Jesus Christ Superstar kam die ganze Bandbreite menschlicher Empfindungen wie Angst, Verzweiflung und Fragen nach dem Sinn des Opfertodes zum Ausdruck. Die Tanzgruppe, unter der Leitung von Marion Büchel, unterstrich die Musik darstellerisch. Es folgten Soli von Patrick Bargetze als Kaiphas, Martin Beck als Simon und Wolfgang Nipp, Jesus. Monika Quinterer als Maria Magdalena gab das tief empfundene «I don`t know how to love him». Bisher noch nicht in Balzers aufgeführt, aber dennoch mit begeistertem Beifall belohnt, erklangen Songs aus dem märchenhaften König der Löwen, gesungen von Kathrin Wille und Patrick Biagioli. Bei den Songs aus dem Musical Hair begann die Stimmung im Publikum zu kochen. Die Sänger gingen mit und liessen sich zu immer beeindruckenderen Leistungen hinreissen.
Nach der Pause kam eine ergreifende Darbietung von Monika Quinterer als Evita. Und wieder wirbelten Tänzerinnen über die Bühne. Die Choreografie von Marion Büchel bezauberte mit einzelnen klassischen Elementen, verbunden mit Ausdruckstanz.

Das mit grossem Erfolg aufgeführte Musical Joseph wurde durch seine schönsten Songs im dritten Block des Konzerts wieder lebendig. Die schon immer herausragenden Leistungen von Kathrin Wille, Marianne Gantenbein, Patrick Bargetze, M.B. Lay, Wolfgang Nipp, Patrick A. Biagioli und Martin Beck haben sich im letzten Jahr gesteigert und erreichten beim Schlussgesang wiederum wahre Begeisterungsstürme beim Publikum. Und einen grossen Anteil am Erfolg dieses «Musicals in Concert» gebührt zweifellos der Live-Band, dem Chor mit seinem mitreissenden musikalischen Leiter, Josef Heinzle. Danke für die Musik, das war der Song, mit dem diese bezaubernde Vorstellung schloss. 

Weitere Vorstellungen sind am Freitag, 19. September, 20 Uhr, Samstag, 20. September, 20 Uhr, Sonntag, 21. September, 17 Uhr im Gemeindesaal Balzers.



 

«Evita»: Ein Mythos auf der Bühne in Balzers

Bericht vom 19.08.2003
 

Liechtenstein Musical Company präsentiert Andrew Lloyd Webbers Erfolgsmusical

Das LMC-Musical 2004 heisst «Evita». Gestern wurde das streng gehütete Geheimnis gelüftet. An einer Pressekonferenz um 11 Uhr in den Räumen der Confida AG in Vaduz-Heiligkreuz nannte LMC-Präsident Hans Nigg weitere Einzelheiten.

VON HENNING VON VOGELSANG

Die auf Einladung der Liechtenstein Musical Company gekommenen Medienvertreter erfuhren nach der Begrüssung durch den Hausherrn und Confida-Aufsichtsratsvorsitzenden Peter Marxer und von LMC-Präsident Hans Nigg weitere Einzelheiten über den Stand der Planung und die bereits feststehenden Punkte der Produktion 2004. Auch der geschäftsführende Direktor der Confida AG, Reto Renz, und Direktor Erich Bürzle sowie Jürg Dinkelmann (LMC-Promotion) und Katrin Wille, LMC-Vorstandsmitglied und Kassierin, nahmen an der Pressekonferenz teil.

Grosses Musical mit grossem Chor

Man wollte wieder ein grosses Musical auf die Beine stellen, sagte Hans Nigg unter Verweis auf die bisherigen so erfolgreichen Produktionen mit jeweils zahlenmässig grossen Chören. Ausserdem war den Verantwortlichen an einem zeitgemässen Musical gelegen.

Erstmals in deutscher Sprache

«Evita» wird das erste Musicel unter den LMC-Produktionen sein, das in deutscher Sprache zu hören sein wird, gab Hans Nigg bekannt und gab den Anwesenden eine kleine musikalische Kostprobe ab CD: Den Hauptsong «Don't Cry For Me Argentina», jedoch in deutsch, was einmal als «Wein nicht für mich, Argentinien» und in einer anderer Fassung als «Wein nicht um mich, Argentinien» übersetzt wird.

«Blindbewerbungen»

Aufführungen können von Mitte August bis Mitte September besucht werden. Man wird als Zuschauerin und Zuschauer mit einer Anzahl Mitwirkender in einer Grössenordnung von um die 130 rechnen können. Sie kommen aus Liechtenstein und der Region; schon jetzt treffen Gesuche um die Möglichkeit einer Mitwirkung ein, obwohl bis gestern noch nicht bekannt war, was für ein Musicel produziert wird, berichtete Hans Nigg.

Wieder zwei Besetzungen

Im Februar finden die Auditions für die Band statt, Mitte März die ersten Proben. Gespielt wird in zwei gleichwertigen Besetzungen, lediglich der Chor wird im Grossen und Ganzen beide Male auftreten.

Neu auch mit Streichern

Ein weiteres Novum: Erstmals wird die LMC eine Musicalproduktion nicht nur mit Orchester präsentieren, sondern auch mit Streichern ausstatten. Das passt und gehört zu «Evita», denn Webber hat seine Musik an die argentinische Musiktradition anklingen lassen, in der, bekannt vor allem aus der berühmten argentinischen Salonmusik der zwanziger und dreissiger Jahre, die Streicher nicht wegzudenken sind. Ein grosser Abend wirft seine Schatten voraus, zweifellos.

 


v.l.: Direktor Erich Bürzle, geschäftsführender Direktor, Dr. Reto T. Renz, Präsident des Verwaltungsrates Dr. Peter Marxer,LMC Präsident Hans Nigg, Jürg Dinkelmann (LMC-Promotion) und Katrin Wille, LMC-Vorstandsmitglied und Kassierin


v.l.: Dr. Peter Marxer und Hans Nigg

«Musical Highlights» schon im kommenden September

In einem besonderen Konzert mit Highlights aus den LMP-Musicals haben Musicalfreunde Gelegenheit, beliebte Melodien wieder zu hören, auch aus der noch bevorstehenden Produktion, und zwar im Gemeindesaal Balzers am 14. September um 17 Uhr, und jeweils um 20 Uhr am 19., 20. und um 17 Uhr am 21. September. Der Vorverkauf erfolgt durch die Confida AG in Vaduz vom 2. September 2003 an jeweils von 8.30 Uhr bis 12 Uhr und von 13.30 Uhr bis 17.30 Uhr (Telefon 235 83 76).

Peter Marxer bedankte sich für die gute Zusammenarbeit mit der LMC und bezeichnete es, wie auch Direktor Reto Renz nach ihm, als eine Ehre und Auszeichnung, als Hauptsponsor für ein solches künstlerisches Vorhaben fungieren zu dürfen.

Noch mehr Zuschauer?

Was die Zuschauerzahlen angeht, so hatte die LMC bei ihrer ersten Musicalproduktion, «Hair» rund 10'500 Zuschauer, bei «Joseph» rund 12'000 und bei «Jesus Christ Superstar» rund 13'500. Ob sich die heimlichen Erwartungen erfüllen, 2004 einen neuen Besucherrekord vorweisen zu können, wird sich zeigen, die Voraussetzungen dazu sind jedenfalls gegeben. Mit der Unterzeichnung des Vertrages zwischen LMC und Hauptsponsor Confida schloss man die Sitzung. Direktor Renz nahm dies zum Anlass, auch auf die positiven Aspekte dieser Zusammenarbeit hinzuweisen, die auch darin bestünden, dass ein Liechtenstein-Bezug daran zu erkennen ist, dass sich viele Interessenten aus Liechtenstein bewerben, auch die Jugend werde so dazu ermuntert, etwas Sinnvolles zu tun, wie es angesichts der Professionalität des LMC gegeben ist.

In seinem Schlusswort erinnerte LMP-Präsident Hans Nigg daran, wie die LMC 1997 gegründet wurde und 1998 mit «Hair» ihre erste Produktion startete. Der Hauptsponsor in der Person von Peter Marxer habe ihm und der LMC das Vertrauen geschenkt, ohne zu wissen, was aus der ganzen Sache wird.


 

 

Judas Iskariot - Verräter und Freund des Herrn

Bericht vom 25.03.2003
 

Biblische Perspektiven über die wohl widerspruchsvollste Person des Judas Iskariot und deren Darstellung im Musical von A. L. Webber sowie bekannte Songs standen im Mittelpunkt einer gemeinsamen Veranstaltung der Liechtenstein Musical Company und des Bildungshauses Gutenberg.

ct.- Nach den Begrüssungsworten durch den LMC-Präsidenten Hans Nigg an die interessierten Freunde und Bewunderer der bisherigen Produktionen der LMC sang Martin Beck den Song des Judas aus «Jesus Christ Superstar». Er stand auf einer kleinen behelfsmässigen Bühne und die in den grossen Aufführungen spielende Live-Band erklang im Speisesaal des Hauses als «Konserve». Bilder von Eva Bernhard ersetzten das Bühnenbild und trotz dieser Vereinfachung erfüllte die Musik in der dramaturgisch ausdrucksvollen Wiedergabe von Martin Beck ihren unwiderstehlichen Zauber. Auch Katrin Wille rührte und begeisterte das Publikum mit ihren Solis sowie im Duett mit Martin Beck.

Das eigentliche Ansinnen dieses Nachmittages war jedoch die Auseinandersetzung mit der Persönlichkeit des Judas im Musical von Webber und in der kirchlichen Tradition. Pater Ludwig Zink erläuterte dies in einer sehr anschaulichen Weise. Bei Webber ist Judas der Freund von Jesus. Er liebt ihn, kann aber seine Handlungen nicht gutheissen und befürchtet ein Auseinanderbrechen der Gemeinschaft. So glaubt er, ihn opfern zu müssen, und geht selbst an diesem Verrat zugrunde. Im Musical ist Judas ebenso der Superstar wie Jesus, und aus dieser gegensätzlichen Spannung bezieht das Werk seine Kraft. Das Johannesevangelium dagegen, so Pater Ludwig, «ist ein dramatisches Gedicht, in welchem der Kampf zwischen dem Licht und der Finsternis stattfindet. Die Auseinandersetzung zwischen Dunkel und Helle, zwischen Unglauben und Glauben zieht sich durch das ganze Evangelium. Im Unglauben liegt der Same der schändlichen Tat, hieraus resultiert die Auslieferung von Jesus, und Judas wird dargestellt als einer, der von Anfang an verbrecherische Pläne schmiedet.» Auch das Markusevangelium hat Pater Ludwig Zink nach der Frage des Charakters von Judas, dessen Treuebruch und Verrat, durchleuchtet sowie Gemeinsames zwischen Webbers Musical und den biblischen Aufzeichnungen festgestellt. «In der Aktualisierung der Judaserzählung», so Pater Zink, «kommen wir uns selbst näher. Wir könnten uns fragen, ob wir uns selbst oder anderen gegenüber nicht oft Verrat üben oder untreu werden.» Mit einem Gedicht von Gerhard Schöne mit dem Titel «Bruder Judas», mit dem er das Problem des Denunziantentums in der ehemaligen DDR zu verarbeiten versuchte, beendete Pater Zink seinen Vortrag. Die bewegenden letzten Songs von Katrin Wille und Martin Beck weckten noch einmal Erinnerungen an ein grossartiges musikalisches Ereignis und die Hoffnung bei allen auf eine baldige weitere Produktion der LMC.
 

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