Chefredakteur Martin Frommelt
  

Evitas letzte Minuten - Ausverkaufte Dernière des Musicals Evita in Balzers

Bericht vom 11.10.2004
 

BALZERS - Hans Nigg, Präsident der Liechtenstein Musical Company LMC, hiess alle Zuschauerinnen und Zuschauer herzlich willkommen zur letzten Vorstellung von Evita, der diesjährigen Produktion der LMC. Auch nach fünfzehn Vorstellungen, zwei Zusatzaufführungen und zwei Jugendvorstellungen blieben nur wenige Plätze zur letzten Aufführung frei.
(. Nadine Kranz)

Ausverkaufte Dernière des Musicals Evita in Balzers

«Bis auf wenige Plätze, deren Karten zwar bestellt aber nicht abgeholt wurden, sind wir auch heute wieder ausverkauft», freute sich Hans Nigg. Obwohl ein Musical viel Arbeit bedeute, wäre solch eine Produktion nicht nur Stress, bemerkte Nigg gegenüber dem Volksblatt.

«Wir hatten viele internationale Gäste aus Wien, Deutschland und dem Bünderland. Die ganze Crew ist zu einer grossen Familie geworden, darum wird uns der Abschied nicht leicht fallen», erklärte der Präsident der LMC. Hocherfreut zeigte sich Nigg besonders bezüglich des Publikums: «Obwohl die Geschichte einen traurigen Schluss hat, durften wir uns nach jeder Vorstellung über Standing Ovations freuen!»

Nicht nur das Publikum fieberte mit Evitas Schicksal mit. «Wir Darsteller schauen selbst genau zu, wenn wir die andere Besetzung von den Zuschauerreihen aus beobachten können», erzählte Ernst Walch, welcher den Perón in der Besetzung Samba spielte. «Heute denke ich aber ständig daran, dass alles, was gerade passiert, zum letzten Mal läuft», bemerkte Walch leicht wehmütig. «Hier haben sich viele liebe Leute kennen gelernt, die man nun nicht mehr sehen kann», stimmten auch Korbinian Arendt (Che) und Oliver Gritsch (Magaldi) gegenüber dem Volksblatt zu. Sehr zufrieden zeigte sich ausserdem der musikalische Leiter Josef Heinzle: «Es war ein hartes Stück Arbeit, jedoch mit tollen Leuten und einer fantastischen Geschichte!»

Kein Abschied für immer

In einem sind sich wohl alle einig: Den letzten Minuten von Evita sehen alle sowohl mit einem lachenden als auch mit einem weinenden Auge entgegen. Um somit nicht nur den Darstellern, sondern auch den Musicalbegeisterten den Abschied ein wenige leichter zu machen, ist bereits ein neues Projekt der LMC in Planung: Im Herbst 2005 wird es ein Wiedersehen mit den «Highlights verschiedener Musicals» geben. Im Jahr darauf wird eine weitere grosse Produktion der LMC folgen, genaueres steht aber noch nicht fest. «Es wäre wohl unklug, sich bereits jetzt Gedanken über die nächsten Ziele zu machen, wenn noch alle mit den Gedanken bei Evita sind», lachte Nigg.
 

Standing Ovations für «Evita» - LMC-Präsident Hans Nigg zieht Bilanz

Bericht vom 09.10.2004
 

BALZERS - Alles hat ein Ende, nur LMC-Produktionen haben zwei. Wenn heute Abend nach der Vorstellung der Besetzung «Samba» der Vorhang für «Evita» endgültig fällt, bedeutet dies den Abschluss einer besonders erfolgreichen Musical-Produktion. Restkarten gibt es unter Tel. 384 38 38 und bei www.lmc.li. Das Volksblatt sprach mit LMC-Präsident Hans Nigg.
(. Arno Löffler)

Volksblatt: Wie ist «Evita» angekommen?

Hans Nigg: Sehr gut! Neu ist, dass die Leute uns Briefe schreiben. Jemand schrieb, das sei das Schönste, was er je auf der Bühne gesehen habe. Das berührt einen natürlich. Mich hat überrascht, dass wir einen stetigen Zuschauerzuwachs hatten. Weil man nur 640 Leute in den Saal bringt, mussten wir in relativ kurzen Abständen spielen. Die letzten Vorstellungen waren alle ausverkauft.

Haben Sie den Eindruck, dass die Mitwirkenden gerne wiederkämen?

Bis jetzt sind alle sehr gerne wiedergekommen. Monica Quinter und Patrick Biagioli, die sehr viele Angebote haben, ziehen Balzers vor. Nicole Rössler und Korbinian Arendt sind das erste Mal hier, sie sind sehr professionell und sehr teamfähig. Auch sie würden sicher gerne wiederkommen. Aber grundsätzlich wird darüber mit den Leuten nicht geredet, denn wir wissen nicht, was für Leute wir im nächs-ten Stück brauchen. Nicole und Korbinian empfinden die LMC als Familie. Sie haben gesagt, auf keiner anderen Bühne gehe es so herzlich zu.

Ist das künstlerische Konzept aufgegangen?

Ingo Kleinheisterkamp hat einen sehr guten Rahmen gesteckt. Letzte Woche hatten wir einen prominenten Gast, der «Evita» schon verschiedentlich gesehen hat. Er sagte, es habe ihm noch nie so gut gefallen. An 99% der Abende hatten wir Standing Ovations. Auch Regisseure waren hier: Dr. Rack vom Ulmer Theater kommt am Samstag ein zweites Mal, weil es ihm so gut gefallen hat. Durch die Bank gelobt wird auch die Choreographie; Barbara Rodriguez-Frick ist ein gigantischer Wurf gelungen.

Wie geht es weiter?

Wir freuen uns auf die fünfte Produktion, unser Jubiläum! «Evita» hat uns viel neue Energie gegeben. Wir haben nächsten Herbst wieder unsere Highlights-Konzerte. Bis dahin müssen wir das Stück bestimmt haben. Letztes Mal sangen Monica und Patrick bereits ein Duett aus «Evita». Viele hatten zwar das Gefühl, diese Rollen seien damit schon besetzt, aber es war absolut nicht so. Die Leute wollen Veränderung. Oliver Gritsch als Magaldi kam beim Publikum sehr gut an. Ich möchte aber nicht Martin Beck schlecht machen. Er ist von unseren Leuten einer der Hervorragendsten. Unser Ziel ist es, möglichst viele Einheimische einzubinden. Auch Kathrin Wille und Volksblatt-Musicalstar Ursina Gstöhl haben ihre Sache hervorragend gemacht. Der Perón ist Ernst Walch wie auf den Leib geschrieben. Ich habe sowohl für ihn als auch für Johannes Mattivi sehr viele Komplimente bekommen.

Haben Sie Ambitionen, selbst einmal für die LMC auf der Bühne zu stehen?

Nein, ein Präsident einer so grossen Organisation kann nicht selber auf der Bühne stehen.

Auch nicht, wenn Sie als Präsident pausieren würden?

Das wäre so, als wenn du als Mama ein Kind in die Welt setzt, und wenn es ein Jahr alt ist, sagst du: Jetzt geh zu einer anderen Mama! Ich bin sehr froh, eine Freundschaft zum Umfeld und zu den Sponsoren aufgebaut zu haben, ohne die eine Produktion wie «Evita» nicht aufführbar wäre. Wir haben eine tolle Harmonie im Vorstand. Jedes der Vorstandsmitglieder ist in die Produktion integriert. Schliesslich macht man so etwas aus Idealismus. Im Produktionsjahr gehen meine vier Wochen Ferien fürs Musical drauf.
 

Fulminanter Abschluss: Derniere von «Evita» in der Besetzung «Tango»

Bericht vom 09.10.2004
 

BALZERS - Gestern hob und senkte sich zum letzten Mal der Vorhang für das LMC-Musical «Evita» in der Besetzung «Tango». Das Publikum dankte den Akteuren und den Verantwortlichen hinter der Bühne mit lang anhaltendem Applaus. Die Hauptdarsteller bekamen von LMC-Präsident Hans Nigg Blumen überreicht.
(. Arno Löffler)

Derniere von «Evita» in der Besetzung «Tango»

Im ausverkauften Gemeindesaal führte die Besetzung «Tango» mit Monica Quinter, Patrick Biagioli, Johannes Mattivi und Kathrin Wille gestern letztmalig Lloyd Webbers «Evita» auf. Magaldi-Darsteller Martin Beck wurde durch den Magaldi der Besetzung «Samba», Oliver Gritsch, vertreten. Die Zuschauerzahlen waren, erstmals in der LMC-Geschichte, zum Ende hin stetig gestiegen. Die letzten Vorstellungen waren alle ausverkauft. Die tragische Geschichte vom Aufstieg und Tod der Eva Duarte de Perón, von Ingo Kleinheis-terkamp mit kritischer Distanz zur Kultfigur Evita und doch packend inszeniert, rührte auch diesmal das Balzner Publikum, das sich mit frenetischem Applaus bei den Darstellern und den Verantwortlichen der LMC für die eindrückliche Vorstellung und für die ganze Musical-Saison bedankte. LMC-Präsident Hans Nigg überreichte den Hauptdarstellern zum Abschied einen Blumenstrauss.

Unter den Gästen waren Aussenminister Ernst Walch, Margrit Stadler (Kantonsratspräsidentin SG), Vizegemeindevorsteher Norbert Bürzle sowie seitens der Sponsoren Erich Bürzle und Wolfgang Risch (Confida), Christine Vogt (ITW) und das Ehepaar Schmid als Dernierensponsoren.

 

Hoher Besuch bei «Evita»

Bericht vom 28.09.2004
 

Gemeindevorsteher und Bündner Regierungspräsident in Balzers

BALZERS - Die Gemeindevorsteher besuchten am Freitag das Musical «Evita». Am Samstag besuchte Herr Klaus Huber der Regierungspräsident des Kantons Graubünden das Erfolgsmusical «Evita» in alzers.

Das Musical «Evita» der Liechtenstein Musical Company (LMC) in Balzers begeisterte die Gemeindevorsteher, den Regierungspräsident und das Publikum. So wurden bei den Aufführung am vergangenen Freitag und Samstag die Darsteller mit Standingovations und Bravorufen gefeiert.

Nächste Vorstellungen: Samstag, 2. Oktober um 20 Uhr mit der Besetzung «Tango» und Sonntag, 3. Oktober um 17 Uhr mit der Besetzung «Samba».
 

Jugendliche sehen «Evita»

Bericht vom 24.09.2004
 

Jugendliche schreiben als Dank für ihre Gratiseintritte über das Musical Evita

BALZERS - Die Liechtenstein Musical Company hat 35 Jugendliche zum Musical Evita eingeladen. Einzige Bedingung war, dass die Jugendlichen einen Bericht schreiben.

Hier die drei von der Redaktion ausgewählten Texte.

Evita

Es fällt einem nicht leicht Evita in Worte zu fassen, zum einen, da bereits viel darüber geschrieben wurde, zum anderen aber, weil Worte der dargebotenen Leistung kaum gerecht werden können. Das Musical um den Mythos Evita zieht das Publikum dank starker Stimmen und schauspielerischem Können in seinen Bann, verzaubert durch temperamentvolle wie weiche Melodien, berührt und lässt einen für gut zwei Stunden die Zeit vergessen und eintauchen in eine andere Welt, in die Welt Argentiniens und das Leben Evita Perons. Dabei wird dem Zuschauer die ganze Bandbreite an Emotionen dargeboten, so dass neben der tragischen auch die humoristische Seite nicht zu kurz kommt. Man leidet und weint mit Evita, freut sich mit ihr, amüsiert sich, lacht - kurzum: Man lässt sich mitreissen und anstecken, nicht zuletzt von der Wärme und Lebensfreude, die das Stück ausstrahlt. «Evita» ist aber weitaus mehr als Unterhaltung, beinhaltet es doch eine Fülle brisanter, aktueller Themen, die zum Nachdenken anregen. All dies zusammen lässt den Besuch dieses Musicals zu einem ganz besonderen Erlebnis werden. Claudia Gerner

Das Musical Evita

Evita erzählt von der Lebensgeschichte der Eva Peron. Ihr gelingt ein sensationeller Aufstieg. In ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen, wird sie zu der wohl einflussreichs-ten Frau Argentiniens. Das Musical in Balzers bringt den dramatischen Lebenslauf von ihr überzeugend und mit viel Engagement an das begeisterte Publikum. Das Bühnenbild und die Beleuchtung sind sehr lebendig und harmonisch zur Biografie der Evita gestaltet. Die optimale Kostümwahl vermittelte mir jenen Zeitgeist beeindruckend. Die eigene Begeisterung aller Mitwirkenden, auf und hinter der Bühne, lassen den Funken aufs Publikum überspringen. Die Choreografie passt optimal zu den wunderschönen Musikstücken. Gehen sie doch einfach hin und überzeugen Sie sich selbst. Natalie Wichser, Planken


Evita: Grossartig!

Die Nachmittagsvorstellung von Andrew Lloyd Webbers «Evita» mit der Besetzung «Tango» war einfach grossartig. Monica Quinter ist die Rolle der Eva Perón quasi auf den Leib geschrieben. Mit ihrer ausdrucksstarken Stimme verbreitet sie Gänsehautfeeling im ganzen, Saal. Patrick Biagioli, der auch die schwersten Stücke mit komplizierten Takten als «Che» bravouröse meisterte, ist unser persönlicher Favorit. Josef Heinzle führte uns am Ende der Vorstellung durch den Backstagebereich und wir waren fasziniert von dem kleinen Orches-tergraben, in dem zahlreiche Musiker auf engem Raum eine fantastische Leistung von klassisch bis rockig vollbringen. Wir können nur jedem empfehlen, sich das wundervolle Stück «Evita» selbst anzusehen. Christina Bader und Nadine Wittwer
 
Zusatzvorstellungen für «Evita»

Bericht vom 14.09.2004
 

BALZERS - Die Besetzung «Tango» mit Monica Quinter, Patrick Biagioli, Johannes Mattivi und Martin Beck wurde für ihre Darbietung von «Evita» am Sonntag vom Publikum mit zehnminütigen stehenden Ovationen gefeiert. Mit dabei waren auch Paul (91) und Frida (85) Biagioli, die Grosseltern von Ché-Darsteller Patrick Biagioli. Die lebenslustige ehemalige Wirtin, die immer gerne viel Trubel um sich hat, bezeichnete den Ausflug nach Balzers, den Sohn Alexander, Patricks Vater, organisiert hatte, als ihr schönstes Geschenk in diesem Jahr. Für ihren Mann, ist es die grösste Freude, dass sein Enkel ebenfalls singt.

Aufgrund des anhaltenden Erfolges von «Evita» hat die Liechtenstein-Musical-Company zwei zusätzliche Vorstellungen terminiert: Am Freitag, 17. 9. wird das Musical über den Aufstieg und das tragische Ende der Eva Duarte de Perón (1919-1952) einmal mehr von der Besetzung «Tango» dargeboten werden. Die Besetzung «Samba» mit Nicole Rössler, Korbinian Arendt und Oliver Gritsch gibt das Stück ein weiteres Mal am Freitag, 24. 9. (jeweils im Gemeindesaal Balzers um 20 Uhr).
Anstelle des verhinderten Ernst Walch wird allerdings Johannes Mattivi bei «Samba» den Perón spielen und singen.
 

Ein Leben wie ein Tanz

Bericht vom 06.09.2004
 

Premiere von Andrew Lloyd Webbers «Evita» in der Besetzung «Samba» BALZERS - Eine Woche nach der fulminanten Premiere des LMC-Musicals «Evita» in der Besetzung «Tango» hatte nun auch «Samba» im Balzner Gemeindesaal Premiere. I. D. Fürstin Marie und I. K. H. Erbprinzessin Sophie hatte es letztes Mal so gut gefallen, dass sie auch die zweite Premiere nicht ausliessen - zu Recht.

(. Arno Löffler)

Auch diesmal war der Balzner Gemeindesaal wieder gut gefüllt. I. D. Fürstin Marie und I. K. H. Erbprinzessin Sophie waren keineswegs die Einzigen, die unbedingt beide Premieren sehen wollten und bezeugen können, dass die LMC bei der Bestückung beider Besetzungen eine glückliche Hand hatte. Die Premiere von «Samba» stand jener von «Tango» in nichts nach. Manche Abläufe funktionierten diesen Samstag sogar besser als letzte Woche; auch der Moment nach der Videoeinblendung, als die von Nicole Rössler phantastisch gespielte und gesungene Evita den Saal betrat, war diesmal exakt synchronisiert.

Menschlich warme Seite

Rössler legt die Rolle der ehrgeizigen Diktatorengattin Eva Perón etwas anders an als Monica Quinter. Dies werten zu wollen hiesse, beiden Unrecht zu tun. Aber während Quinter mehr die nassforsche, skrupellose Evita verkörpert, war Rösslers Spiel weicher und betonte mehr die menschlich warme Seite der tragischen Gestalt Evita. Ihre einfühlsame Interpretation der beiden Versionen von «Wein nicht um mich, Argentinien» war die perfekte Illustration der Aussage Lloyd Webbers, er sei zu dem Lied durch einen tragischen Auftritt von Judy Garland ganz am Ende ihrer Karriere inspiriert worden, als sie noch einmal «Over the Rainbow» gesungen und sich ihr grösster Erfolg gegen sie gewandt habe. Überzeugend war auch Korbinian Arendt in der Rolle des Ché, den er eher nachdenklich, als das perfekte Pendant zur etwas sanfteren Evita verkörperte. Oliver Gritsch war als Magaldi so gut, dass er nicht nur Hans Niggs Augen zum Leuchten brachte.

Vielleicht werden wir ihn in Balzers ja noch öfter erleben. Seine Sache wirklich gut machte auch Ernst Walch als Perón, und zwar keineswegs nur in seinem besonders eindrücklichen Auftritt als Demagoge auf dem Balkon.
Volksblatt-Musicalstar Ursina Gstöhl sang mit ihrer hellen, klaren Stimme die verstossene Geliebte mit rührender Natürlichkeit und bewies, dass sich die Jury im Frühling zu Recht für sie entschieden hatte. Ein durchweg hingerissenes Publikum trug die Premierenvorstellung von der ersten bis zur letzten Minute und spendete stehende Ovationen.

Nächste Vorstellungen: «Samba»: 7. 9., 20 Uhr; «Tango»: 10. 9., 20 Uhr.
 

«Evita» mit Staraufgebot

Bericht vom 04.09.2004
 

Premiere von «Evita» in der Besetzung «Samba» im Balzner Gemeindesaal BALZERS - Das LMC-Musical «Evita» hat heute Abend um 20 Uhr zum zweiten Mal Premiere. Mit dabei in der Besetzung «Samba» ist Ursina Gstöhl, die im März von einer Jury aus Volksblatt und LMC zum Musicalstar gekürt wurde.
Erstmals stehen Nicole Rössler, Korbinian Arendt und Oliver Gritsch in Balzers auf der Bühne.

(. Arno Löffler)

«Evita» von Andrew Lloyd Webber (Musik) und Tim Rice (Text) ist einer der grössten Erfolge der Musicalgeschichte. Seit der Uraufführung 1979 wurde das Stück über Aufstieg und Fall einer Diktatorengattin in London 2900-mal und am Broadway 1567-mal aufgeführt. Liechtenstein ist das 29. Land, in dem «Evita» die Musicalfans begeistert. Ingo Kleinheisterkamps mutiges Regiekonzept, das mit den Hauptfiguren recht kritisch umgeht, scheint das Liechtensteiner Publikum überzeugt zu haben.

Für den achtzehnjährigen Volksblatt-Musicalstar Ursina Gstöhl aus Balzers, Schülerin von Edeltraud Dünser, ist die verstossene Geliebte Peróns, nach diversen kleineren Engagements bei der LMC ihre erste eigenständige Rolle. LMC-Veteran und Aussenminister Ernst Walch singt und spielt die Rolle des Perón, die ihm als Nicht-Profi gesanglich einiges abverlangt. Walch war bereits in «Hair», in «Joseph» und zuletzt als Herodes in «Jesus Christ Superstar» in Balzers zu erleben.

Die Wahlberlinerin Nicole Rössler (Evita) aus dem Ruhrgebiet kann bereits eine beachtliche Theater- und Musicalkarriere vorweisen; schon während ihres Studiums an der Berliner HdK nahm sie zahlreiche Engagements war. 2001 gewann Rössler den Dahne-Theaterpreis für die Rolle der Helena in «Sommernachtstraum». 2002 und 2003 spielte sie unter der Regie von Matthias Davids die Thalassa in «Deep». Korbinian Arendt, Rösslers Partner bei «Deep» in der Rolle des Skalian, wird uns heute Abend als Ché begegnen. Er hat schon Erfahrung mit «Evita»: 1989 spielte er am Deutschen Theater in seiner Heimatstadt München ein Kind in einer amerikanischen «Evita»-Produktion. Arendt wurde an den Performing Arts Studios Vienna und am Deutschen Theater ausgebildet und stand zuletzt unter Matthias Davids als Wyatt in «Crazy For You» (2003-2004) auf der Bühne.

Oliver Gritsch (Magaldi), gebürtiger Bregenzer und Gesangsstudent am Konservatorium der Stadt Wien, stiess auf der Suche nach einem künstlerischen Ferienjob auf die LMC-«Evita». Zusammen mit seinen acht Jahrgangskollegen trat er bereits mit einer eigenen Show im Wiener Metropol-Theater und in der Bühne im Hof in der niederösterreichischen Hauptstadt St. Pölten auf.
 

«Die Aufführung fällt aus ...»

Bericht vom 03.09.2004
 

LMC-Präsident Hans Nigg über Premieren, Albträume und Musical-Ferien BALZERS - Nach der Premiere ist vor der Premiere: Das gilt insbesondere für den 47-jährigen Balzner Hans Nigg, der seit Beginn an als Präsident der Liechtenstein Musical Company (LMC) amtiert. Am Samstag war erste Premiere des Musicals «Evita». Morgen steigt die Premiere mit der zweiten Besetzung.

Volksblatt: Hans Nigg, Sie haben die Premiere mit den dramaturgisch platzierten Worten eröffnet «Die Aufführung fällt aus, Evita ist tot»: Wie viele Albträume hatten Sie, dass die Aufführung wirklich ausfällt?

Hans Nigg (lacht): Bisher hatte ich keine solche Träume! Ich habe aber immer viel Respekt, weil sehr viel Technik dahinter steht.

Zwischen den beiden grossen Premieren: Wie zufrieden waren Sie mit jener vom letzten Samstag?

Ganz ehrlich: Ich war sehr erfreut und sehr zufrieden. Sehr überrascht hat mich das äusserst positive Echo der Zuschauer und Medien. Viele haben von der bisher besten Produktion gesprochen.

Was heisst «sehr überrascht»? Haben Sie nicht mit diesem Erfolg gerechnet?

Man stellt sich natürlich immer die Frage, ob man an die Erfolge der letzten Jahre anknüpfen kann. Die Tatsache, dass wir uns erstmals für eine Aufführung in deutscher Sprache entschieden haben, hat im Vorfeld ja doch gewisse Fragezeichen aufgeworfen. Umso glücklicher bin ich, dass das Echo derart positiv ausgefallen ist.

Aus dem Kreis der Mitwirkenden war diesmal im Vorfeld eine besondere Nervosität spürbar: Wie erklären Sie sich dies?

Ich denke, dass vor jeder Premiere eine bestimmte Nervosität und Hektik herrscht. Es sind ja viele Leute involviert und jeder fragt sich, ob denn auch alles fertig wird und gut herauskommt. Aber am Schluss fügt sich dann kurz davor alles wie ein Puzzle zu einem wunderbaren Ganzen zusammen.

Was war vor der Premiere das Hauptproblem?

Ein Problem war sicher, die ganze Technik auf die Reihe zu bringen. Beispielsweise haben wir zum ersten Mal eine Rückwand-Projektion, mit der Filme und Bilder eingeblendet werden.

Was muss noch besser werden?

Eine besondere Schwierigkeit mit soviel Mitwirkenden ist sicherlich, dass der Ablauf möglichst speditiv verläuft und es zu keinen langen Unterbrüchen kommt. Während der Zwischenmusik muss sehr viel umgestellt werden. Ich hoffe, dass das wieder sehr gut läuft, wie am letzten Samstag.

Ist es nicht so, dass die Premiere der zweiten Besetzung etwas im Schatten der richtigen Premiere steht?

Nein. Bei uns hat es sich so eingebürgert, dass beide Besetzungen wirklich gleichwertig sind. Bei der zweiten Premiere wird es auch nicht weniger Prominenz als letzten Samstag geben. Mich freut es ausserordentlich, dass das Fürstenhaus mit der Fürstin und der Erbprinzessin morgen ebenso erneut ein zweites Mal dabei sein wird, wie Regierungschef Otmar Hasler. Auch unsere Hauptsponsoren Confida, ITW und Landesbank werden wieder wieder sehr namhaft vertreten sein. Erstmals wird am Samstag auch das ORF-Fernsehen dabei sein.

Wie gross ist Ihr Budget?

Das sind diesmal rund 800'000 Franken.

Wie viele Musical-Vorführungen sind schon ausverkauft?

Es hat für alle geplanten Vorstellungen noch freie Plätze zur Verfügung. Wir haben fix 15 Vorstellungen plus die beiden Jugendvorstellungen. Je nach Bedarf können wir maximal noch 10 Zusatz-Vorführungen einbauen. Auf jeden Fall aber ist am 9. Oktober definitiv Schluss. Aufgrund des guten Echos auf die erste Premiere hat der Vorverkauf diese Woche massiv angezogen. Offensichtlich wollen die Leute zuerst einmal die ersten Reaktionen abwarten, bevor sie sich zu einem Besuch entscheiden.

Ist der bisherige Besucherrekord von 13'500 Zuschauern beim letzten Musical «Jesus Christ Superstar» noch zu toppen?

Es ist gar nicht mein Ziel, das zu überbieten. Mein Ziel ist es, dass jeder nach der Vorstellung zufrieden und glücklich heim geht. Ein Vergleich mit den letzten Besucherzahlen wird auch deshalb schwierig, weil wir diesmal aus Sicherheitsgründen pro Spielabend 200 Plätze weniger als bisher anbieten können, nämlich 640 statt 840.

Zu guter Letzt: Wie bringt der «Musical-Hans-Dampf» Hans Nigg diesen ganzen Musical-Stress überhaupt unter einen Hut?

Das geht nur, indem ich meine ganzen dreieinhalb Wochen Ferien voll dafür einsetze.

Und was sagt Ihre Familie dazu?

(Lacht) Das müssten Sie nicht mich fragen ... bei der Premiere jedenfalls war die ganze Familie dabei, und es hat ihnen auch sehr gut gefallen. Aber ich weiss schon: Immer ist das für die Familie natürlich nicht einfach mit mir ...
 
 

Ché als Alter Ego Evas

Bericht vom 01.09.2004
 

«Evita»-Regisseur Ingo Kleinheisterkamp im Gespräch BALZERS - Das LMC-Musical «Evita» begeisterte bei seiner Premiere in der Besetzung «Tango». Die Premiere von «Samba» am kommenden Samstag wird mit Spannung erwartet. Viele dürften sich gewundert haben, wie kritisch die Inszenierung mit der Titelfigur verfährt. Das Volksblatt sprach mit dem Regisseur Ingo Kleinheisterkamp.

(. Arno Löffler)

Volksblatt: Sie sind Theaterwissenschaftler und haben schon im Regiebereich gearbeitet. Wie kamen Sie zur LMC und zu «Evita»?


Ingo Kleinheisterkamp: Ich habe in Wien Theaterwissenschaft studiert mit Konzentration auf Musiktheater und sowohl in Wien als auch in Stuttgart bei Produktionen mitgearbeitet, u. a. «Elektra», die nach Salzburg an die Salzburger Festspiele übertragen wurde, und «Die Soldaten» von Bernd Alois Zimmermann. Hauptsächlich arbeitete ich mit dem Musiktheaterregisseur Harry Kupfer zusammen, damals der Chefregisseur der legendären Komischen Oper in Berlin. Über ihn habe ich auch die Diplomarbeit geschrieben. Kupfer hat auch einige Male in Bregenz und in Zürich inszeniert. Einige Zeit war ich leitender Dramaturg am Theater am Kirchplatz. Hans Nigg wusste, dass ich viel mit Theater zu tun habe, und forderte mich auf, ein Regiekonzept abzugeben.

Wie sieht Ihr Konzept aus?

Eva Perón war eine sehr umstrittene Person. Sie wurde einerseits von den Armen vergöttert; sie hat unwahrscheinlich viel im Sozialwesen bewegt. Andererseits hat sie die Macht ihres Ehemanns Perón gefestigt, dem nicht zu Unrecht Faschismus vorgeworfen wurde. Ich versuche, beide Facetten darzustellen. Sehr wichtig dabei ist die Figur des Ché. Er ist als Erzähler und Kommentator das, was in der griechischen Tragödie der Chor war. Er wird von mir als eine Art Gewissen oder alter Ego von Eva geführt. Er ist für das Publikum sichtbar, aber für die handelnden Personen auf der Bühne nicht. Manchmal steigt er in eine Szene ein, beispielsweise einmal als Kellner. Der Ché symbolisiert aber auch den Widerstand gegen das faschistische Regime Peróns. Perón hatte die Pressefreiheit ausgesetzt, Regimegegner wurden gnadenlos ausgemerzt oder sind einfach verschollen. Der Stab, die gesamten Regierungsmitglieder - alle waren Vertraute und treue Peronisten, das war eine Militärdiktatur, die da aufgeführt wurde. Perón selbst ist auch eine ganz interessante Figur. Perón hat seine Kraft aus Eva geschöpft. Ich versuche ihn als den in der privaten Welt Weichen und Unentschlossenen darzustellen, der in der Öffentlichkeit dann der harte Macher ist, aber nur, solange er seine Frau im Hintergrund hat. Eva war die treibende Kraft.

Hatte die Idee, den Staat nach seinen Vorstellungen umzumodeln, ihren Anfang nicht schon vor der Bekanntschaft mit Eva genommen?

Wäre Perón nicht ein machtkorrumpierter Mensch gewesen, wäre er nie in diese Situation gekommen. Aber den letzten Kick gab sie. Er zögert und
sagt: Ja, vielleicht, wäre es doch angenehmer, nach Paraguay zu gehen und am Strand zu liegen, und sie sagt: Nein! Wir machen da weiter. Stell dich nicht wie ein Feigling an! Das war anscheinend tatsächlich so.

Würden Sie uns rasch die Zweiteilung der Bühne erklären?

Die Bühne kann mittels Licht aufgeteilt werden in einen Teil, der die Privatsphäre symbolisiert und einen, der die Öffentlichkeit darstellt. Am hinteren Bühnenrand steigt eine Rampe aus der Privatsphäre zum öffentlichen Bereich hin an. Das ist eine Allegorie darauf, dass die Eva ihre Karriere über die Schlafzimmer gemacht hat.
 

Authentisch und ohne Kitsch

Bericht vom 30.08.2004
 

Premiere von «Evita» in der Besetzung «Tango» im Balzner Gemeindesaal BALZERS - Mit «Evita», ihrer vierten Musical-Produktion, hat die LMC erneut einen Welthit des Genres nach Balzers geholt. Das begeisterte Publikum im Gemeindesaal, darunter I. D. Landesfürstin Marie und I. K. H. Erbprinzessin Sophie von und zu Liechtenstein, erlebte die überzeugende Darbietung einer intelligenten Inszenierung.

(. Arno Löffler)

Die «Popoper» «Evita» von And-rew Lloyd Webber und Tim Rice lässt sich nur sehr bedingt der leichten Muse zurechnen. Oft werden die inhaltlichen und musikalischen Ecken und Kanten abgeschliffen, um die Geschichte der vom Volk vergötterten Diktatorengattin Eva Duarte de Perón leichter verdaulich zu machen. Doch in der Balzner «Evita» (Regie: Ingo Kleinheisterkamp) ist alles da: die musikalisch sehr heiklen Rezitative, die Skrupellosigkeit der «heiligen» Eva, ein politischer Ché, der deutliche Züge des Revolutionsidols Ché Guevara trägt. Lloyd Webber und Rice brachten das Kunststück fertig, der umstrittenen Person Eva Perón und ihrer komplexen Geschichte, in Musicalform gerecht zu werden, die Liechtenstein Musical Company brachte das Kunststück fertig, diese «Evita» kongenial auf die Bühne zu bringen. Monica Quinter begeisterte restlos als Evita, als fünfzehnjähriges Miststück, wie als machtbewusste Politdiva. Die erste Hälfte war von einer lockeren Komik getragen, die den Musicalabend zu einem echten Vergnügen machte. Die tragische Entwicklung bis zu Evas Tod im zweiten Teil wurde mit packender Authentizität vermittelt. Trotz allem Pathos glitt «Evita» nie ins Süssliche ab, wozu auch der griffige Sound der erweiterten LMC Band unter Josef Heinzle beitrug. Die grossen und kleinen Rollen waren hervorragend besetzt. Patrick Biagioli (Ché) war einfach köstlich, nicht nur wie er am Schluss in Ché-Manier im Kampfanzug die zahlreichen Vorhänge kommandierte. Martin Beck war als Magaldi eine echte kleine Sensation, und Johannes Mattivi, der die für einen Laien extrem schwere Rolle des Perón übernommen hatte, verlieh dem zaudernden Putschisten eine erstaunliche, rührende Menschlichkeit. Hervorragend waren die von Barbara Rodriguez-Frick entwickelten Chorszenen, insbesondere der grotesk degenerierte «Adel». Auch den Machtkampf rivalisierender Putschoffiziere hätte man schwerlich eindrücklicher tänzerisch veranschaulichen können als in der gezeigten Form. Ein Extralob gebührt Adrian Hochstrasser und Marion Büchel, die als atemberaubendes Tanzpaar wesentlich zum positiven Gesamteindruck des sehr lebendigen Bühnengeschehens beitrugen.
 

Hohes Qualitätsbewusstsein

Bericht vom 30.08.2004
 

Begrüssungsapéro mit prominenten Gästen

BALZERS - Vor Beginn der Premierenvorstellung lud LMC-Präsident Hans Nigg zu einem Apéro in den ersten Stock des Balzner Gemeindehaus. Regierungsrat Alois Ospelt sprach von der Vorfreunde der Premierengäste auf den bevorstehenden Le-ckerbissen und lobte das Engagement der LMC im Land.

(. Arno Löffler)

Begrüssungsapéro mit prominenten Gästen

Bevor sich der Vorhang zu «Evita» hob, begrüsste LMC-Präsident Hans Nigg die geladenen Gäste mit einem Apéro. Nigg bedankte sich bei der Regierung, den Gemeinden, insbesondere Balzers, dem Kulturbeirat und den Sponsoren, die «Evita» durch namhafte Beträge mitfinanziert hätten. Anschliessend stellte er den LMC-Vorstand und die Hauptverantwortlichen der Produktion vor. Der Balzner Gemeindevorsteher Anton Eberle lobte den unermüdlichen Einsatz aller Beteiligten, dessen ständiger Zeuge er in den letzten Monaten im Gemeindehaus gewesen sei, und gab sich überzeugt, dass Balzers, die «kulturelle Hauptstadt Liechtensteins», mit «Evita» einmal mehr im Mittelpunkt der kulturellen Szene in der Region stehen werde. Peter Marxer, Verwaltungsratspräsident des LMC-Hauptsponsors Confida, betonte die enge Verbundenheit seines international tätigen Unternehmens mit dem Land, der die Confida durch ihre Sponsorentätigkeit Ausdruck verleihe. Gleich bei der Gründung der LMC habe sein Unternehmen keine Sekunde gezögert, ihr die volle Unterstützung zuzusichern. Regierungrat Alois Ospelt lobte insbesondere die Einbindung von Künstlern aus Liechtenstein und der Region in die von einem hohen Qualitätsbewusstsein getragenen LMC-Produktionen. Die Regierung engagiere sich nicht nur finanziell sondern auch personell, indem sie ihren Aussenminister Ernst Walch für eine tragende Rolle zur Verfügung stelle.

Unter den Gästen befanden sich ferner Landtagspräsident Klaus Wanger, Regierungsschef Otmar Hasler, Regierungsschef-Stellvertreterin Rita Kieber-Beck, Regierungsrat Ernst Walch, die Geschäftsführenden Direktoren der Confida Erich Bürzle und Wolfgang Risch, Josef Fehr, Vorsitzender der Geschäftsleitung der LLB (Sponsor der Hauptdarsteller), Hermann Beck vom Bühnenbildsponsor ITW, Erich und Isabelle Marxer von Marxer Immobilien (Wohnungssponsor der «Samba»-Hauptdarsteller), Kulturbeiratspräsident Josef Braun, FLSB-Präsident Hubert Büchel, Blasmusikverbandspräsident Kurt Bühler, die Präsidentin des Stiftungsrates der Liechtensteinischen Musikschule Gisela Biedermann und Musikschuldirektor Klaus Beck. I. D. Fürstin Marie und I. K. H. Erbprinzessin Sophie von Liechtenstein trafen erst kurz vor Vorstellungsbeginn ein und stiessen beim Pausenapéro zu der Festgesellschaft. 
 

Übererfüllte Erwartungen

Bericht vom 30.08.2004
 

Premiere von «Evita» im Balzner Gemeindesaal BALZERS - Mit «Evita» gelang der Liechtenstein Musical Company ein wirklich grosser Wurf. Zur Premiere der Besetzung «Tango» kamen auch ID Fürstin Marie und IKH Erbprinzessin Sophie von Liechtenstein.

(. Arno Löffler)

Im gutbesetzten Balzner Gemeindesaal hatte die neue LMC-Produktion «Evita» in der Besetzung «Tango» Premiere. Das Publikum war hingerissen von den grossartigen Leistungen der Truppe um die Hauptdarsteller Monica Quinter (Evita) und Patrick Biagioli (Ché) und unter der Regie von Ingo Kleinheisterkamp. Ein besonderer Gag war die Videoeinspielung vom Staatsbesuch der argentinischen Präsidentengattin (M. Quinter) in Balzers, die auf einer Videoleinwand Liechtensteins wohl bekanntester Stretch-Limousine entstieg. In den übrigen Filmrollen: SD Prinz Stefan von Liechtenstein, Regierungschef-Stellvertreterin Rita Kieber-Beck und Regierungsrat Ernst Walch. Die Macher des ersten LMC-Musicals mit Orchestergraben und Streicherapparat spielten virtuos auf der Klaviatur der grossen Gefühle. Von urkomisch bis steinerweichend traurig war alles dabei. Die exzellente Choreographie von Barbara Rodriguez-Frick tat ein Übriges, um den Samstagabend zu einem unvergesslichen Premierenabend zu machen.
 
 

Musical-Welthit in Balzers

Bericht vom 30.08.2004
 

Premiere von «Evita» in der Besetzung «Tango» im Balzner Gemeindesaal BALZERS - Die Liechtenstein Musical Company stellt mit «Evita» von Andrew Lloyd Webber und Tim Rice ihre vierte Musicalproduktion auf die Beine. Regie führt Ingo Kleinheisterkamp, die musikalische Leitung obliegt Josef Heinzle. Auch die neueste LMC-Produktion wird mit zwei Besetzungen gespielt. «Tango» hat heute Abend um 20 Uhr Premiere.

(. Arno Löffler)

Eva Duarte de Perón (1919-1952), neben Ché Guevara die zweite ganz grosse Kultfigur Lateinamerikas, war und ist umstritten. Die ehemalige Schmierenschauspielerin aus ärmlichen Verhältnissen machte an der Seite des argentinischen Putschisten und Diktators Juan Domingo Perón Karriere und blieb bis zu ihrem Krebstod treibende Kraft und entscheidende Stütze seines Regimes. Der Linken war die ehrgeizige Radikalpopulistin lange ein Dorn im Auge, trotz ihrem eifrigen sozialen Engagement in ihren Jahren als Präsidentengattin. Heutzutage wird «Evita», wie die argentinischen Massen ihre «Heilige» zärtlich nannten, in allen politischen Lagern differenzierter betrachtet.

Schillernde Diva

Auch Tim Rice erlag Evitas Zauber, als er eine BBC-Sendung über ihr Leben hörte. Er gewann den Komponisten Andrew Lloyd Webber, mit dem er schon «Jesus Christ Superstar» und «Joseph and the Amazing Technicolour Dreamcoat» gemacht hatte, für die Idee einer Pop-Oper über den Aufstieg und tragischen Fall der schillernden Politdiva. Nach der Uraufführung 1979 am Londoner Prince Edward Theatre durch Regisseur Harold Prince wurde «Evita» in London und New York zu einem Dauerbrenner. Als Hans Nigg und andere LMC-Vorständler 2003 die von Michael Kunze kongenial ins Deutsche übertragene «Evita» an den Thuner Seespielen sahen, beschlossen sie, den Welterfolg nach Balzers zu holen. Monica Quinter und Patrick Biagioli, dem Liechtensteiner Musical-Publikum von früheren LMC-Produktionen in guter Erinnerung, spielen heute Abend die Rollen der Evita und des Ché, wie schon in Thun im Jahr zuvor. In weiteren Hauptrollen sind mit Johannes Mattivi als Perón, Martin Beck als Magaldi und Kathrin Wille als Geliebte drei Liechtensteiner zu sehen und zu hören. Erstmals wird die LMC-Band durch ein achtköpfiges Streicherensemble verstärkt, um der klassischen Komponente des musikalisch sehr vielseitigen Stücks gerecht zu werden. Ein professionelles Tanzpaar (Adrian Hochstrasser und Marion Büchel) machen die Aufführung zu einem besonderen optischen Genuss. Und natürlich wird wieder ein vielköpfiger, in die Handlung voll eingebundener Chor die Massenszenen mit Leben erfüllen.
 

«In der Ferne zu mir gefunden»

Bericht vom 30.08.2004
 


Werner Frick ist Bühnenbildner für das Musical Evita und er macht es gerne BALZERS - Im Gemeindesaal von Balzers ist alles schon auf das Musical eingestellt. Hektik ist keine zu spüren, aber das Musical ist Gesprächsthema Nummer eins.

(. Karin Hassler)

Alle zwei Jahre bringt die Liechtenstein Musical Company ein Musical auf die Bühne. Mit dabei ist auch Bühnenbildner Werner Frick. Wir treffen uns natürlich im Gemeindesaal in Balzers - dem Ort an welchem heute Abend die Premiere von Evita stattfindet.

Mit ruhiger Stimme beginnt Werner Frick von sich und seinem Leben zu erzählen: «Ich bin in meinem Leben sehr viel gereist», sagt er gleich am Anfang unseres Gespräches. «Es hat mich immer wieder in die Ferne gezogen. Es war ein richtiger Drang. Und wenn ich irgendwo gewesen bin, wollte ich immer wissen, was hinter dem nächsten Hügel liegt. Es ist eine Faszination, die mich viele Jahre nicht losgelassen hat.»

Länder wie Marokko, Indien, Nepal, Afrika und Australien hat er bereist oder hat am einen oder anderen Ort gar eine Zeit lang gelebt. «Was du in deinem Kopf drin hast, das was dich bewegt und was dich beschäftigt, das nimmst du immer mit. Egal wie weit weg du fährst.»

Auf seinen Reisen habe er immer wieder die Erfahrung gemacht, dass die Menschen in anderen Ländern trotz Armut und sozialer Ungerechtigkeit glücklicher und zufriedener sind als wir hier.

«Sicher - wenn Du für eine gewisse Zeit in einem fremden Land lebst, dann spürst du irgendwann, dass du doch nicht ganz dorthin gehörst», sagt er und erzählt weiter: «Obwohl mich das Reisen fasziniert hat und ich es immer sehr genossen habe Neues zu sehen, dazu zu lernen oder einfach nur die Ruhe und die Weite der Natur zu geniessen - hat mir immer irgend etwas gefehlt.» Es sei schwer, dieses Gefühl zu beschreiben. Vielleicht hat es etwas mit Suchen zu tun, denke ich mir - mit der Suche nach sich selbst - und im gleichen Moment sagt Werner Frick: «Ich habe durch die vielen Reisen zu mir selbst gefunden.»

Die Hektik

Dass sich die Menschen hier im Land von der Zeit leiten lassen und nie Zeit haben, versteht Werner Frick manchmal nicht. «Wir haben nie Zeit, alles muss schnell gehen und wir nehmen uns kaum Zeit füreinander. Das ist sehr schade.» Zeit hat Werner Frick als selbstständiger Maler eigentlich auch nicht viel - aber er nimmt sie sich. Beispielsweise für die Arbeit als Bühnenbildner für das Musical Evita.

Der Praktiker

«Es ist interessant, die Ideen der Regie umzusetzen und etwas zu machen, das die Schauspieler/-innen nutzen können. Es geht mir nicht um künstlerische Verwirklichung bei dieser Arbeit. Das Bühnenbild muss schlichtweg funktional sein.» Ein praktisch denkender und handelnder Mensch ist Werner Frick und plötzlich fängt er an von einem Vorhang zu erzählen, den er für das Bühnenbild von Evita gemalt hat. Wir gehen in den Saal und er zeigt mir sein Werk. Da kommt ein Vorhang von fünf auf zwölf Metern zum Vorschein, bemalt mit einer Szene aus dem Hochland von Argentinien, originalgetreu. Wauw, das ist ja ein Ding, denke ich. «Das ist schon ein riesiger Aufwand gewesen. Denn der Vorhang ist nur für die Pausenzeit sichtbar», sagt er. Dennoch möchte er nicht den Anspruch erheben, dass es sich bei diesem Vorhang um ein Kunstwerk handelt. Aber stolz ist er schon.
Und das darf er auch sein. «Ich eigne mich nicht zum Künstler», sagt Werner Frick schmunzelnd. «Die Dinge die ich mache, müssen von Nutzen sein und sie müssen den Kunden gefallen.» Diesen Anspruch hat er. Wenn dem so sei, dann sei eine Arbeit gelungen.

Der Standhafte

«Ich lasse mich immer wieder gerne auf neue Herausforderungen ein. Ich kann tüfteln und dran bleiben, wenn mich etwas fasziniert, dann muss ich es zu Ende bringen.» Sprunghaftigkeit ist nicht sein Ding. Vielmehr legt er eine beneidenswerte Ausdauer an den Tag, die ihn schon oft im Leben weiter gebracht hat. Dann vergisst er schon mal die Zeit und denkt nicht daran, dass seine Familie zuhause auf ihn wartet.

Der Denker

«Nichts ist so schlecht, dass es nicht auch etwas Gutes hat», sagt er überzeugt. Aus Kritik oder aus Fehlern habe er in der Vergangenheit viel gelernt. «Es sind die schlechten Zeiten, die uns weiter bringen im Leben, nicht die guten», sagt er mit Überzeugung. Immer wieder hält Werner Frick inne und kommt auf sein Weltbild zu sprechen: «Wenn wir lernen könnten, uns mehr im globalen Kontext zu orientieren anstatt uns an den reicheren Menschen zu messen, dann würden wir sehen, wie gut es uns hier geht.» Damit meint er die bestehende, relativ hohe soziale Gerechtigkeit und die Rechtstaatlichkeit in unserem Land. Denn bei seinen Reisen war er oft genug in Ländern, in denen diese Grundrechte nicht gegeben waren. Immer wieder ist er weggegangen von hier - auf der Suche nach einem Ort, an dem er glücklich sein kann. Auf diesen Reisen ist er vielen Menschen begegnet und irgendwann auch sich selbst. Schliesslich ist er dann als ganzer Mensch heim nach Balzers gekommen, wo er jetzt glücklich und zufrieden mit seiner Familie lebt.

«Eigentlich müsste ich nicht mal mehr in die Ferien», sagt er lächelnd - und das glaubt man ihm aufs Wort.
 

Musical-Welthit in Balzers 

Bericht vom 28.08.2004
 

Premiere von «Evita» in der Besetzung «Tango» im Balzner Gemeindesaal 

BALZERS – Die Liechtenstein Musical Company stellt mit «Evita» von Andrew Lloyd Webber und Tim Rice ihre vierte Musicalproduktion auf die Beine. Regie führt Ingo Kleinheisterkamp, die musikalische Leitung obliegt Josef Heinzle. Auch die neueste LMC-Produktion wird mit zwei Besetzungen gespielt. «Tango» hat heute Abend um 20 Uhr Premiere.

(. Arno Löffler)

Eva Duarte de Perón (1919–1952), neben Ché Guevara die zweite ganz grosse Kultfigur Lateinamerikas, war und ist umstritten. Die ehemalige Schmierenschauspielerin aus ärmlichen Verhältnissen machte an der Seite des argentinischen Putschisten und Diktators Juan Domingo Perón Karriere und blieb bis zu ihrem Krebstod treibende Kraft und entscheidende Stütze seines Regimes. Der Linken war die ehrgeizige Radikalpopulistin lange ein Dorn im Auge, trotz ihrem eifrigen sozialen Engagement in ihren Jahren als Präsidentengattin. Heutzutage wird «Evita», wie die argentinischen Massen ihre «Heilige» zärtlich nannten, in allen politischen Lagern differenzierter betrachtet.

Schillernde Diva

Auch Tim Rice erlag Evitas Zauber, als er eine BBC-Sendung über ihr Leben hörte. Er gewann den Komponisten Andrew Lloyd Webber, mit dem er schon «Jesus Christ Superstar» und «Joseph and the Amazing Technicolour Dreamcoat » gemacht hatte, für die Idee einer Pop-Oper über den Aufstieg und tragischen Fall der schillernden Politdiva. Nach der Uraufführung 1979 am Londoner Prince Edward Theatre durch Regisseur Harold Prince wurde «Evita» in London und New York zu einem Dauerbrenner. Als Hans Nigg und andere LMC-Vorständler 2003 die von Michael Kunze kongenial ins Deutsche übertragene «Evita» an den Thuner Seespielen sahen, beschlossen sie, den Welterfolg nach Balzers zu holen. Monica Quinter und Patrick Biagioli, dem Liechtensteiner Musical-Publikum von früheren LMC-Produktionen in guter Erinnerung, spielen heute Abend die Rollen der Evita und des Ché, wie schon in Thun im Jahr zuvor. In weiteren Hauptrollen sind mit Johannes Mattivi als Perón, Martin Beck als Magaldi und Kathrin Wille als Geliebte drei Liechtensteiner zu sehen und zu hören. Erstmals wird die LMCBand durch ein achtköpfiges Streicherensemble verstärkt, um der klassischen Komponente des musikalisch sehr vielseitigen Stücks gerecht zu werden. 


Eine Frau will nach oben – Monica Quinter als Evita mit Adrian Hochstrasser und Marion Büchel.
 
Ein professionelles Tanzpaar (Adrian Hochstrasser und Marion Büchel) machen die Aufführung zu einem besonderen optischen Genuss. Und natürlich wird wieder ein vielköpfiger, in die Handlung voll eingebundener Chor die Massenszenen mit Leben erfüllen.
Koordinierte Bewegungen 

Bericht vom 26.08.2004
 

Barbara Rodriguez-Frick über ihre Arbeit als «Evita»-Choreographin

BALZERS - Am Samstag hat «Evita» Premiere. Die vielen Massenszenen der LMC-Produktion bedeuteten für die Choreographin Barbara Rodriguez-Frick ein besonders hohes Arbeitspensum. Das Volksblatt sprach mit der Künstlerin.

(. Arno Löffler)

 

 
Volksblatt: Was ist Ihr beruflicher Hintergrund?

Barbara Rodriguez-Frick: Ich habe eine Tanzausbildung gemacht und lange selber getanzt. Jetzt unterrichte ich auch und choreographiere. In meinem Wohnort Zürich mache ich viel in der freien Tanzszene, v. a. Modern Dance.

Sie haben schon öfter die Choreographie gemacht für die LMC?

Das letzte Mal, bei «Jesus Christ», habe ich auch Choreographie gemacht, und bei «Joseph» war ich als Tänzerin, Schauspielerin und Regie- und Choreographieassistentin dabei.

Sie sind also in die Gesamtverantwortung hineingewachsen.

Genau. Zwei Jahre später wurde ich gefragt, ob ich Choreographie machen möchte.

Was ist an «Evita» für Sie interessant oder reizvoll?

In «Evita» gibt es eigentlich nicht so viel zu tanzen. Es gibt nur drei eigentliche Tanzszenen, die ein Tanzpaar tanzt: Andreas Hochstrasser und Marion Büchel. Die tanzen einmal einen Tango, der mit einem Modern-Dance-Teil durchmischt ist. Dazu haben sie einen Tanzteil, der in ein etwa zweieinhalbminütiges Stück integriert ist. Sehr viel habe ich mit dem Chor gearbeitet, d. h. mit der Offiziersgruppe, mit den Aristokraten usw. All die grossen Szenen, wo sich viel Volk auf der Bühne koordiniert bewegen muss, habe ich gemacht. Ich hatte fast mehr mit dem Chor zu tun als mit den Profis. Mit denen haben wir es in drei ganztägigen Proben fast gehabt.

Haben Sie all diese Bewegungsabläufe ersonnen?

Ja. Gerade auch die Massenszenen, wo die Offiziere und die Aristokraten usw. zusammenkommen, habe ich choreographiert. Es ist ja auch fast ein bisschen Inszenierungsarbeit, natürlich in Absprache mit dem Regisseur. Ich habe ihn gefragt: Was stellst du dir da vor? Dann habe ich den Rest gemacht, auch was das Tanzpaar tanzt.

Wie wird das notiert?

Man kann Tanz nicht so gut aufschreiben. Heutzutage macht man viel mit Video. Es gibt auch die Laban-Schrift, aber ich habe mir eigentlich nur knappe Notizen gemacht. Gerade bei Massenszenen, wo alles bei einem gewissen count oder zu einem gewissen Musik-cue zusammenkommen muss und alle in Gruppen die gleiche Bewegung machen müssen, habe ich mir das ausgezählt und für mich aufgeschrieben. Dann habe ich es den Leuten beigebracht und z. T. aufgeschrieben, so dass sie daheim üben konnten.

Schreiben Sie in die Partitur hinein?

Ja, genau.

Hatten Sie Einfluss auf die Bewegungsabläufe der Hauptdarsteller, was die Darstellung der historischen Personen anbelangt?

Mit den Solisten hatte ich leider nicht so viel zu tun. Das meiste hat der Regisseur gemacht. Wir hatten eine sehr kurze Probezeit, und ich konzentrierte mich mehr auf die Arbeit mit dem Chor. Gerade wenn die Evitas in Szenen mit dem Chor integriert waren, wie bei Buenos Aires, war ich in den Einzelproben dabei und gab ihnen Tipps. Ich habe auch den kurzen Tanzteil gemacht, wo Evita mit dem Tänzer tanzt.

Wie gut klappt die Zusammenarbeit mit den Laien?

Die Leute von Chor sind voll motiviert. Ich kenne nicht alle Leute gleich gut, aber weil ich schon mehrmals dabei war, habe ich gesehen, wie sie Fortschritte gemacht haben in den letzten Jahren. Manchmal hatte ich das Gefühl, ihnen ein wenig viel zugemutet zu haben, aber sie machen es wirklich supergut, insbesondere in Anbetracht der kurzen Probezeit.
  

Jugendvorstellungen von «Evita»

Bericht vom 25.08.2004
 

BALZERS - Die Liechtenstein Musical Company (LMC) führt das tolle und ergreifende Musical «Evita» vom 26. August bis zum 9. Oktober im Gemeindesaal in Balzers auf. Für die Schülerinnen, Schüler und Jugendlichen gibt`s zwei Jugendaufführungen zu besonders günstigem Preis! Diese finden statt:
  • am Donnerstag, den 26. August 2004 und
  • am Donnerstag, den 2. September um 19.00 Uhr im Gemeindesaal Balzers.

Vorverkauf: Tel. +423/384 38 38. Weitere Infos unter: www.lmc.li.
  

Phase des letzten Schliffs

Bericht vom 24.08.2004
 

Probenbesuch bei «Evita» im Balzner Gemeindesaal 

BALZERS - Am Samstag, den 28. August hat die LMC-Produktion «Evita» in der Besetzung «Tango» Premiere. Alle Beteiligten, ob vor und hinter der Bühne, arbeiten fieberhaft, um dem Webber-Musical den letzten Schliff zu geben. Das Volksblatt war an einer Probe mit dabei.

(. Arno Löffler) 

Probenbesuch bei «Evita» im Balzner Gemeindesaal

Nur noch wenige Tage bis «Evita»! Im Gemeindesaal herrscht eine Atmosphäre kreativer Unruhe. Die Zeit der Durchläufe ist gekommen, das heisst «Evita» wird von beiden Besetzungen, «Tango» und «Samba», am Stück durchgespielt. Noch gibt es Unterbrechungen, und einzelne Abläufe müssen wiederholt werden, um letzte Details bis zur Perfektion einzuschleifen. Natürlich steht die Inszenierung längst, das Regiebuch, das die Regieassis-tentin Judith Härtenberger nach Vorgaben von Regisseur Ingo Kleinheisterkamp erstellt hat, ist so dick wie ein veritables Telefonbuch. Was bisher nur in Einzelteilen geprobt wurde - Massenszenen, Tanzszenen, Lieder etc. - wird in der Endphase der Probearbeit zusammengesetzt. In den Pausen gibt es eine Manöverkritik: Kleinheisterkamp, Choreographin Barbara Rodriguez-Frick, der musikalische Leiter Josef Heinzle und Hans Nigg als Vertreter der LMC wünschen sich hie und da noch eine kleine Änderung oder Verbesserung. Insgesamt jedoch ist man zuversichtlich, dass alles bis zur Premiere klappen wird.

Inszenierung mit Hand und Fuss

Die Inszenierung macht einen durch und durch gelungenen Eindruck: Kleinheisterkamps Regiekonzept hat Hand und Fuss. Die beiden Hauptpersonen Evita und Ché sind in der Balzner Inszenierung etwas anders, eigentlich differenzierter, gestaltet als in der Thuner Version, die in mancherlei Hinsicht Pate gestanden hat. Von Thun übernommen wurden etwa die Hauptdarsteller der Besetzung «Tango», die am kommenden Samstag Premiere hat, Monica Quinter als Evita und Patrick Biagioli als Ché. Beide bringen eine langjährige LMC-Erfahrung mit sich. Die Figur des Magaldi wird von dem Balzner Martin Beck verkörpert, die Geliebte spielt LMC-Vorstandsmitglied Kathrin Wille. Das Bühnenbild wurde von Werner Frick und Martin Hilty nach Anregungen Kleinheisterkamps bewusst schlicht gestaltet; es versinnbildlicht mit einfachen und klaren Mitteln die besondere Interrelation von privater und öffentlicher Sphäre in dem Stück. Besonders hervorzuheben ist auch die Arbeit von Rodriguez-Frick. Sie erarbeitete nicht nur die anspruchsvollen Tanzszenen mit dem Profipaar Adrian Hochstrasser und Marion Büchel, sondern choreographierte auch die mit vielen witzigen Einfällen aufwartenden, zahlreichen Massenszenen.
  

Evita: Start Vorverkauf 

Bericht vom 10.07.2004
 

Die Liechtenstein Musical Company eröffnete den Vorverkauf für «Evita» 

BALZERS - Hans Nigg (LMC) präsentierte mit Gemeindevorsteher Anton Eberle, Kulturreferent Helmuth Büchel und den Vertretern der Sponsoren Confida, ITW und LLB im Sitzungszimmer des Balzner Gemeinderats den Evita-Folder und eröffnete den Vorverkauf. Das Volksblatt sprach mit Hans Nigg.

(. Arno Löffler) 

Volksblatt: Der Vorverkauf für «Evita» hat begonnen. Wie ist der aktuelle Stand?

Hans Nigg: Man kann Karten über den Talon bestellen, den man aus der Zeitung ausschneiden kann und der auch wieder an allen Schaltern erhältlich ist, bei der Gemeinde Balzers und selbstverständlich bei unseren Sponsoren, Confida, ITW und LLB.

Bis 9. August besteht die Möglichkeit, schriftlich zu bestellen; danach kann man auch telephonisch Karten reservieren lassen. Wir haben diesmal das Problem, dass wir nur noch 650 Plätze im Saal haben, was immer noch eine rechte Kapazität ist. Aber wir haben jetzt 200 Plätze weniger, wodurch wir einige Aufführungen mehr spielen müssen. Das bedeutet natürlich auch, dass uns die Produktion um einiges teurer kommt, weswegen wir die Preise etwas anheben mussten. Wir haben dennoch familienfreundliche Preise, von 30 bis 65 Franken. Uns ist sehr wichtig, dass wirklich alle das Musical anschauen können. Wir bieten zusätzlich zwei Jugendvorstellungen zum Sondertarif von 25 Franken, damit auch Jugendliche das Angebot wahrnehmen können. Es gibt keine feste Altersgrenze. Wir freuen uns auch über Eltern, die mit ihren Kindern an diese Vorstellungen kommen. Diese Termine werden später bekannt gegeben; die Karten dazu kann man über Fax oder E-Mail bestellen.

Sprecht Ihr speziell Schulen an oder Jugendliche als Privatpersonen?

Wir möchten Jugendliche auf privater Ebene erreichen, Studenten und Schüler etwa ab der fünften Klasse. Trotz dem Engagement der genannten Sponsoren sind wir auf weitere Sponsoren angewiesen. Über unseren Hauptsponsor und die zwei grösseren Kosponsoren sind wir sehr froh; auch die Gemeinden, allen voran Balzers, leis-ten ihren Beitrag, und auch das Land zahlt dazu. 

Dennoch hätten wir ohne die Aussicht auf weitere Sponsoren, Firmen, Privatpersonen, Stiftungen etc., die Preise weiter anheben müssen. Ob es 100 oder auch nur 50 Franken sind: Zusätzliche Sponsoren sind uns hochwillkommen.

Warum sind es diesmal soviel Plätze weniger?

Die Gemeinde hat sich an die neue feuerpolizeiliche Regelung zu halten. Ich finde das auch in Ordnung: Der Zuschauer kann bequemer sitzen, sieht besser und hat ein geringeres Gefahrenrisiko. 

Andererseits verlieren wir dadurch rund 10 000 Franken pro Abend. Letztes Mal hatten wir mit 13'000 Zuschauern einen Saalrekord, und das mit 18 Aufführungen. Wir haben einen Zuwachs von 1500 bis 2000 Personen von Produktion zu Produktion, müssen also möglicherweise 25 bis 30 Mal spielen. Man kann sich vorstellen, was das an Mehrkosten bedeutet.
  

LMC dankt Landesbank

Bericht vom 14.06.2004
 

Landesbank sponsert Hauptdarstellerinnen und -darsteller von Evita 

TRIESEN - Die Liechtensteinische Landesbank sponsert die Hauptdarstellerinnen und -darsteller des Musicals «Evita».

Am vergangenen Donnerstag unterzeichneten Dr. Josef Fehr, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Liechtensteinischen Landesbank (LLB), und Hans Nigg, Präsident der Liechtenstein Musical Company, den entsprechenden Sponsoringvertrag. Damit ermöglicht die Landesbank der Liechtenstein Musical Company, nebst vielen einheimischen Sängerinnen und Sängern auch namhafte ausländische Stars im Musical Evita einsetzen zu können, unter ihnen: Monica Quinter, Patrik A. Biagioli, Nicole Rössler und Korbinian Arendt. Die Premieren von Evita sind am 28. August und am 4. September 2004 im Gemeindesaal Balzers. 

Ohne die grosszügige Unterstützung des Hauptsponsors, der Confida AG, des Sponsors der Hauptdarsteller, der Liechtensteinischen Landesbank (LLB), und der Sponsoren des Bühnenbildes, der Firma ITW in Balzers, wäre für Hans Nigg, Präsident der Liechtenstein Musical Company (LMC), die Aufführungen von «Evita» undenkbar. 
  

Katze ist aus dem Sack 

Bericht vom 30.03.2004
 

Bei ITW wurde das Bühnenbild für «Evita» vorgestellt 

BALZERS - Die Katze sei nunmehr endlich aus dem Sack, verkündete Hans Nigg, Präsident der Liechtenstein Musical Company. Bei ITW, dem Bühnensponsor der LMC-Produktion «Evita», wurde ein Modell des endgültigen Bühnenbildes der Öffentlichkeit präsentiert.

(. Arno Löffler) 

Die Präsentation fand bereits vor der Vertragsunterzeichnung mit dem Bühnensponsor ITW statt, denn «in Balzers gilt noch ein Wort», wie Hans Nigg betonte. In Gegenwart von Marie-Louise Vogt, der Inhaberin von ITW, Hermann Beck (ITW), Wolfgang Risch und Erich Bürzle (geschäftsführende Direktoren des Hauptsponsors Confida) stellte Nigg gemeinsam mit den beiden jungen Bühnenbildnern Martin Hilty und Werner Frick, dem Regisseur Ingo Kleinheisterkamp und dem technischen Leiter Hubert Eberle ein Modell der Bretter vor, die die Welt der Eva Duarte de Perón bedeuten. Das betont schlichte Bühnenbild, das nach einer Idee von Kleinheisterkamp derzeit in Hiltys Werkstatt in Mels entsteht, ist in eine linke Hälfte geteilt, welche das Private verkörpert, und eine rechte Hälfte, die für die Öffentlichkeit steht. «Salopp ausgedrückt hat Eva Duarte de Perón ihre Karriere über die Privaträume gemacht; da war schon viel Schlafzimmer dabei.» In 23 Szenen werden 18 Jahre aus dem bewegten Leben der Diktatorengattin aus kleinen Verhältnissen dargestellt. Das Bühnenbild bleibt gleich, abgesehen von wechselnden Requisiten und zwei flexiblen Stellwänden mit einer Tür bzw. einem Balkon. Der Orchestergraben, der links von einem Laufsteg und rechts von einer Treppe flankiert wird, ist optisch in die Bühne integriert. Ganz im Hintergrund hängt eine Leinwand, auf der Filmszenen eingespielt werden, die noch gedreht werden müssen. Ein besonderer Clou ist der mit einer ländlichen argentinischen Szene bemalte Bühnen-vorhang; «zur Einstimmung», schmunzelte Frick.

Ende Juni läuft der schriftliche Vorverkauf an, am 9. August der telephonische, siehe www.lmc.li. 
  

 «Geschenk und Verpflichtung»

Bericht vom 30.03.2004
 

Ursina Gstöhl und Christian Büchel sind die Musicalstars 2004 

VADUZ - Liechtenstein hat zwei Musicalstars. Christian Büchel aus Buchs und Ursina Gstöhl aus Balzers setzten sich gegen eine starke Konkurrenz durch und können sich nun auf eine Rolle beim LMC-Musical «Evita» freuen. Das Liechtensteiner Volksblatt sprach mit den beiden Siegern.

(. Arno Löffler) 

Volksblatt: Wie fühlt ihr euch als frisch gebackene Musicalstars?

Ursina Gstöhl: Man nimmt es eigentlich noch gar nicht recht wahr.

Christian Büchel: Meine Kinder haben einfach gesagt: «Cool. Super.»

Für dich ist das ja nicht so überraschend gekommen, oder?

Christian Büchel: So was ist immer überraschend. Da spielt so viel mit: was die Zielgruppe ist, was gesucht wird; man kann nur sein Bestes geben und hoffen, dass die Welt da draussen gut findet, was man macht.

Kommen wir zum persönlichen und musikalischen Werdegang! 

Christian Büchel: Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht und geniesse es. Ich bin ausgebildeter Sänger und Gesangspädagoge, habe aber auch Schulmusik gemacht, nicht nur um Geld zu verdienen. Es geht auch ums künstlerische und menschliche Weiterkommen. Ich bin aufs Musikgymnasium Feldkirch gegangen und habe dann Schulmusik am Innsbrucker Mozarteum studiert. Gleichzeitig habe ich Philosophie, Psychologie und Pädagogik belegt. Danach habe ich in München Sologesang studiert und gemerkt, dass ich mit Singen am weitesten komme. Weil mir viele Nebenfächer angerechnet wurden, hatte ich sehr viel Zeit übrig und konnte viele kleine Rollen spielen, an der Opernschule, in Augsburg und am Nationaltheater. Im Zivildienst in Frastanz habe ich mein erstes Musical inszeniert. Parallel dazu war ich in «Hair» zu sehen. Gleich nach dem Zivildienst kam ich zur Operette. Ich war also voll ausgebildet und hatte schon meine ersten Bühnenerfahrungen auch hier in der Region. Eine der tollsten Sachen war, im Festspielhaus in Bregenz den Bonzen zu singen bei «Madam Butterfly», vor 1500 Leuten. Über das ganze Orchester drüberzukommen hat mir sehr viel gebracht. Das ist anders als im Musical, weil du ohne Verstärkung gegen ein 70-Mann-Orchester ankommen musst. Jetzt sind sehr viele Türen offen. Die Krönung ist natürlich, jetzt auch noch im Ländle Sachen machen zu können.

Du bist auch Männerchorleiter in Vaduz und in Buchs?

Christian Büchel: Als Schulmusiker hatte ich Chorleitung bei Howard Armann. Das kommt mir jetzt zugute. Lampenfieber zu überwinden, vor einer Jury zu singen, das sind Mutproben, die einem Selbstbewusstsein geben. Die Leute sollen in Chöre eintreten und in den Schauspielbereich gehen. Es gibt so viele Möglichkeiten, künstlerisch tätig zu sein. 

Ursina Gstöhl: Ich hatte ein bisschen einen komischen Start. Ich bin mit meinem älteren Bruder mit fünf in den Bubenchor gegangen. Später bin ich zu den Singmädchen gewechselt, unter Edeltraud Dünser. Bei ihr habe ich auch vor sechs Jahren angefangen, Gesangsstunden zu nehmen. Geige spiele ich, seit ich sechs war, auch bei der Jugendsinfonietta, mit der wir jetzt nach Schweden gehen. Ich habe auch schon solo gesungen: z. B. hatte ich bei Brittens «Arche Noah» in Balzers eine Rolle. Bei «Joseph» habe ich das erste Mal bei einem Musical mitgemacht. Ich bin eh so musicalbegeistert! Sie brauchten noch Frauen für Josephs Brüder, und sie wollten keine, die doppelt so alt sei wie der jüngste Bruder. Beim zweiten Musical, bei «Jesus Christ …», war ich ein Soul Girl. Ich habe eine sehr gute Beziehung zu meiner Gesangslehrerin. Wenn man das hat, kann man sich richtig öffnen und richtig singen. Andernfalls kommt man einfach nicht vorwärts. Dass ich gewonnen habe, hat mir bewiesen, dass ich auch etwas kann. Und das trägt, wie Christian gesagt hat, zum Selbstbewusstsein bei.

Würdest du im Musicalbereich, vielleicht auch professionell, weitermachen wollen? 

Ursina Gstöhl: Erst muss ich eine Ausbildung machen. Zurzeit mache ich die Vorschule für Pflegeberufe in Chur und nachher Krankenschwester. Dann werde ich wahrscheinlich eine Weile lang alles zurückschrauben müssen. Ich bin noch im vonArte Chor in Balzers und seit einem halben Jahr in einer Band, Andy G. and the Long Movers. Klar, das wäre mein Traum: Musicaldarstellerin. Wenn du Leute siehst auf der Bühne und was die für Freude verbreiten können! Durch die LMC haben auch wir Laien die Möglichkeit einzusteigen und in Kontakt mit Profis zu kommen. Ich finde es auch gut, dass die Jugend in eine ganz andere Richtung gefördert wird, nicht immer nur in Richtung Sport. Denn Singen tut einfach der Seele gut.

Christian Büchel: Die Stimme ist der Spiegel der Seele, aber auch Nahrung für die Seele.

Ursina Gstöhl: Wenn du etwas hast, schlägt sich das gleich auf die Stimme nieder.

Christian Büchel: Man muss viel studieren und üben, damit man immer ein gewisses Niveau hat, worunter man nicht absinkt. Was bei einem reinen Musicalsänger natürlich dazukommt, ist der Tanz. Der steht bei mir nicht so im Vordergrund. Mein Vorteil ist, sagen zu können: Die und die Rolle ist sinnvoll und gut für mich, oder ich mache lieber eine Operette. Wenn man im Musicalbereich richtig nach oben will, muss man sehr beweglich und, stimmlich wie körperlich, immer on top sein.

Du willst dir also weiter alle Sparten offen halten?

Christian Büchel: Ja. Ich bin in jedem Bereich, in dem ich die entsprechenden Rückmeldungen kriege, sehr happy unterwegs. Bis jetzt war hauptsächlich Oper und Operette mein Betätigungsfeld. Vielleicht hat jetzt das gerade die Initialzündung gegeben, im Musicalbereich wieder ein bisschen mehr zu machen. So eine Auszeichnung ist eben nicht nur ein Geschenk, sondern auch eine Verpflichtung. 

  

Stunde der Wahrheit: Liechtenstein sucht den Musicalstar 

Bericht vom 27.03.2004
 

BALZERS - Heute ist es endlich so weit: Eine Jury aus Vertretern von Liechtensteiner Volksblatt und Liechtenstein Musical Company befindet über den Musicalstar 2004. Hans Nigg verspricht, niemand müsse Angst vor dem Casting haben. Wer sich noch nicht angemeldet hat, kann immer noch spontan vorbeikommen!

(. Arno Löffler) 

Volksblatt: Gibt es viele Anmeldungen?

Hans Nigg: Es haben sich einige angemeldet, von Chur bis Vorarlberg. Das Interesse ist recht gross.

Kann man sich noch anmelden?

Ja, wer noch interessiert ist, hat die Gelegenheit, heute spontan vorbeizukommen und eine Nummer abzuholen. Einige haben mich gefragt, ob sie auch mitmachen könnten, wenn sie im Herbst keine Zeit hätten und bei Evita nicht dabei sein könnten. Selbstverständlich ist das auch möglich. Klar, grundsätzlich gilt: Der Sieger bekommt eine Rolle bei «Evita». 

Steht die Jury schon fest? 

Die Jurymitglieder sind Dani Sigel und Sie vom Volksblatt, Josef Heinzle, musikalischer Leiter des LMC, Christian Kindle und meine Wenigkeit. 

Wie ist heute der Ablauf? 

Jeder bekommt eine Nummer. Losgehen tut`s am Morgen um neun, und Schluss machen wir um 16 Uhr, wenn`s die Zeit erlaubt. Wenn der Ansturm sehr gross ist und noch spontan einige kommen, machen wir länger. Angst oder Hemmungen braucht niemand zu haben. Viele haben das Gefühl, da seien ein Haufen Zuhörer und Zuhörerinnen. Das ist nicht der Fall. Da ist wirklich nur die Jury. Wenn die Direktoren von Confida, unserem Hauptsponsor, Interesse haben, dürfen auch sie zuhören. Und natürlich haben die übrigen LMC-Vorstandsmitglieder Zugang sowie die obere Etage des Volksblatts als Veranstalter. Es werden nur zwischen fünf und zehn Personen in dem Saal sein.

Haben Sie schon gehört, wer was singen will?

Bei mir haben bereits Leute mit Nennung eines Titels angefragt. Sehr beliebt ist «Memory» aus dem Musical «Cats». Ausserdem werde ein Stück von den Beatles gesungen. Es gibt ja ein Musical über die Beatles. Auch aus «Mozart», und ich denke, auch aus Musicals, die wir gespielt haben oder in Zukunft einmal spielen werden, werden Lieder gesungen. Schön wäre natürlich, wenn wir auch aus «Evita» etwas hören könnten.

Sie haben gesagt, es bestünde theoretisch die Möglichkeit, dass jemand eine Band mitbringt. Hat sich jemand mit einer Band angemeldet?

Das ist ein bisschen falsch rübergekommen. Und zwar habe ich «a cappella» gemeint, nicht «mit Kapelle». Aber wenn jemand zwei, drei Instrumentalisten mitbringen will, ist das in Ordnung. Es ging um die Frage: Können wir ohne Begleitung singen, also a cappella? Diese Möglichkeit besteht. Es gibt eine Anlage, wo man die Playbacks einlegen kann, und selbstverständlich darf jeder und jede das vorher noch kurz ausprobieren. Alle haben eine Minute oder zwei Zeit, um sich rasch vorzubereiten, auch mit Playback, selbstverständlich.

Und wie geht`s dann weiter mit dem Superstar?

Wir werden uns sehr eingehend und seriös nach den Auditions aller Sängerinnen und Sänger besprechen und den oder die Siegerin am Montag in der Zeitung bekannt geben. Je nachdem, wie der Sieger qualitativ ist, wird der- oder diejenige nachher eingeladen, beim LMC-Casting ein Pflichtstück aus «Evita» zu singen. Es steht dem Sieger sozusagen alles offen. Wenn wir uns einig sind, wird der Sieger das Ergebnis vom Volksblattchef Dani Sigel und von mir erfahren. Er muss es nicht erst am Montag in der Zeitung lesen.
 

Regisseur wird vorgestellt

Bericht vom 05.02.2004
 

Ein Geheimnis ist gelüftet: Der Name des Regisseurs für das Musical «Evita» 

VADUZ - Mit «Evita» vom Musical-Altmeister Andrew Lloyd Webber hat die Liechtenstein Musical Company (LMC) wieder ein zugkräftiges Musical ausgewählt. Gestern gab die LMC im neuen Gebäude des Hauptsponsors, der Confida AG an der Zollstrasse in Vaduz, den Namen des Regisseurs bekannt.

(. Gerolf Hauser) 

Ein Geheimnis ist gelüftet: Der Regisseur des von der LMC gespielten Musicals «Evita» (Premiere ist am 21. August) heisst Ingo Kleinheisterkamp; ein zweites Geheimnis, welches Regiekonzept er vorgelegt hat, bleibt noch ungelüftet. Dies wurde gestern in einer Pressekonferenz bekannt gegeben durch LMC-Präsident Hans Nigg und, als Vertreter des Hauptsponsors Confida AG, VR Präsident Peter Marxer sowie die beiden geschäftsführenden Direktoren Erich Bürzle und Wolfgang Risch.

Hohes Niveau

Auch diesmal wieder wurden drei Regisseure aufgefordert, dem Vorstand des LMC ein fertiges Konzept vorzulegen (LMC-Präsdident Hans Nigg betonte gestern, dass die Regisseure der vergangenen Produktionen, Georg Biedermann und Walter Nobel, kein Konzept eingereicht hatten). Ingo Kleinheisterkamp, Kulturredakteur beim Liechtensteiner Vaterland, steht nun vor der Aufgabe, «Evita» bis zur Premiere aufführungsreif zu machen. Es sei eine grosse Ehre für ihn, sagte er, «Evita» inszenieren zu dürfen; zugleich aber sei es auch eine Verpflichtung: «Die Erfolge der LMC sind ausserordentlich, das Niveau ist sehr hoch. Dem will ich mich anpassen. Als Kulturredakteur stehe ich auf der anderen Seite, lege Finger in die Wunden. Als Regisseur will ich beweisen, dass ich es auch anders kann. Das wird sicher eine grosse Herausforderung für mich sein, der ich mich aber gerne stelle.» 

Informationsabend

Am 14. März um 17 Uhr gibt es im Gemeindesaal Balzers einen Informationsabend, bei dem das Musical, die musikalische Leitung, Choreografie usw. für alle an einer Mitwirkung Interessierten vorgestellt wird. Dort wird Ingo Kleinheisterkamp auch über Konzept und die einzelnen Rollen sprechen. Danach wird das Cas-ting und im Anschluss daran, Anfang April, der Probenbeginn sein. Damit kann das Anliegen der LMC und des Hauptsponsors wieder greifen, Darsteller/-innen aus der Region die Möglichkeit eines Auftrittes zu bieten und einen wichtigen Beitrag zur Förderung des musikalischen Lebens zu leis-ten. Hans Nigg: «Wir sind sehr dankbar, dass wir durch die Confida AG die nötige Unterstützung haben, dieses Projekt durchzuführen.»

 

Volksblatt Archiv 2012 >>>
Volksblatt Archiv 2011 >>>
Volksblatt Archiv 2010 >>>
Volksblatt Archiv 2008 >>>
Volksblatt Archiv 2006 >>>
Volksblatt Archiv 2003 >>>
Volksblatt Archiv 2002 >>>
Volksblatt Archiv 2001 >>>
Volksblatt Archiv 2000 >>>
Volksblatt Archiv 1999 >>>